Ziel dieser Predigt: Um uns zu ermahnen das unsere Freude in dem Herrn nicht durch falsche Lehren und Lehrer gefangen genommen werden darf !
Dieser Brief des Apostel Paulus wird gekennzeichnet durch die Freude[1] und Dankbarkeit im Herzen zu Jesus Christus , seinen Herrn und Erlöser. Der bekannteste Text in diesen Brief an die Philipper ist wahrscheinlich Kap. 4:4: „Freut euch im Herrn allezeit; abermals sage ich: Freuet euch!“
Diese Dankbarkeit und Freude gilt aber auch dieser Gemeinde in der der Herr Jesus ein solches gutes Werk angefangen hat (1:6) . Er hat augensichtlich mit dieser Gemeinde ein sehr enges und ein sehr herzliches Verhältnis . Diese Gemeinde hatte sich sehr um ihn gesorgt (Kap. 4:10,15) .
Diese Menschen wahren ihm eine ständige Quelle der Ermutigung – auch in seiner Gefangenschaft- denn er war ja zur Zeit in Gefängnis in Rom !
Gleichzeitig gibt es jedoch einen ernsten Unterton in diesem Brief zu verspüren. Die Philipper so wie die meissten Christen in dieser Zeit, leideten an der Verfolgung (1:27-30) - nicht nur von aussen, mittels der jetzt üblichen Christen Verfolgung, sondern auch von innen, getrieben durch interne Spannungen (4:2). Vor allen Dingen wahren sie auch nicht von Irrehren und Irrlehrern verschont geblieben.
Alle diese Dinge untergraben die Kraft unseres Zeugnisses ; sie beinflussen die innere Kraft der Gemeinde. Das alles ist des Satan’s Arbeit , der nicht nur den Herrn Jesus hasst , sondern auch seinen Leib – die Gemeinde Christi! Die Gemeinde Christi ist dem Satan das sprichwörtliche Dorn im Auge . Nie dürfen wir das vergessen!
Nun kommen wir zu dem dritten Kapitel an die Philipper, und es sieht beinahe so aus als wolle Paulus nun seinen Brief beenden. Er sagt :“Im uebrigen ...“ (Engl. Finally), als ihm noch ein weiterer Gedanke in dem Sinn kommt – wahrscheinlich der Gedanke der in Kap. 4:8 ausgesprochen wird .
Jeder der ein Prediger ist, versteht das sehr gut . Wir Prediger werden oft und leicht von unseren ersten Gedanken abgeleitet wenn ein weiteres wichtiges Thema angesprochen werden muss. Wenn es der Heilige Geist ist, welcher den Prediger führt, dann kann so eine „Detour“ oft zum Segen der Höhrer sein. Paulus tut das sogar einige Male in seinen Briefen . Jedenfalls danken wir Gott für solche Gedankenumwege, denn oft bekommen wir hier wichtige, praktische Einsichten in das Glaubensleben. Der wichtige Punkt den Paulus in diesen Gedankenumweg macht,ist das wir uns nicht von der Freude in dem Herrn abbringen lasson sollen.
Und somit zum Thema ...!
Im übrigen ...freut euch in dem Herrn (v. 1)
Wir hatten schon bemerkt das dieser ganze Brief durch Freude gekennzeichnet wird. Paulus hat diese Freude in dem Herrn in sich (Kap. 2:17,18) und er möchte, das dieses Leben der Gemeinde der Philipper – und das Leben eurer Gemeinde hier in Deutschland, und unserer Gemeinde in Namibia auch von dieser Freude geprägt sein soll. Nehemiah 8:10 sagt : „Die Freude am Herrn ist eure Stärke !“
Bitte beachtet zuerst das alle wirkliche Freude „in dem Herrn“ ist. Was heißt das? Es heißt genau was es sagt. Die Quelle unserer Freude ist „in dem Herrn“. Diese Freude kommt aus dem was der Herr Jesus in uns durch den Heiligen Geist bewirkt hat. (Röm 5:5 – NB. Die Liebe und die Freude sind Geistesgenossen – sie gehören zusammen e.g. Gal 5:22) .
Erstens dürfen wir froh sein das wir das Kraft des Evangeliums entfangen haben – Christus in uns, die Hoffnung der Herrlichkeit ( Kol 1:17). Die Kraft des Evangeliums macht uns wirklich frei von der Kraft der Sünde.
Zweitens leitet uns dieses Evangelium auch in die Gemeinschaft der Heiligen – den Leib Christi, so daß wir eine lebendige Gemeinschaft nicht nur mit Gott , sondern auch mit gleich gesinnten und gleich begnadeten Brüdern und Schwestern haben dürfen. Das ist eine reine Freude! Mich freut es so sehr hier in Deutschland sein zu dürfen um diese Freude in dem Herrn auch mit euch zu teilen!
Drittens sollen wir überzeugt sein daß diese Freude im Herrn jede andere Freude überschattet, denn die Quelle aus der sie kommt, ist unvergleichbar größer und sie ist unendlich herrlicher . An diesen Wochenende durfte ich meine Familie in Deutschland nach mehr als drei Wochen willkommen heissen . Das ist eine wahre Freude ! Aber wenn man diese Freude mit der Freude in dem Herrn vergleicht, dann muß sie auch verblassen ! Die Freude an der Familie ist ein wunderbare Gabe Gottes . Die Freude aber in dem Herrn ist eine unausprechliche Gabe ! (2 Kor 9:15) .
Und hier in diesen dritten Kapitel an die Philliper sehen wir das Paulus dieses ganz klar erkannt hat : „ Alles was mir (irdischer) Gewinn war , das habe ich um des Christus willen für Schaden geachtet ...“ (Phil 3:7,8).
Nach vielen Jahren als geachteter Hebräer und Pharisäer hatte die Freude im Herrn triumphiert, nachdem er von seiner Sünde überführt worden war, und die Gnade Gottes erhielt welche zu dem Frieden Gottes führt (Kap. 1:2) . Und dafür dankt der Apostel Paulus in seinem Gebet in Kap. 1:3.
Also, die wirkliche Freude beginnt „in dem Herrn“. Paulus ist „in Christus“. Der Herr Jesus ist mit Paulus in dem Gefängnis. Er ist mit ihm und in Ihm und um ihn. Die Freude in dem Herrn ist Paulus’ Stärke.
Der Herr ist auch mit und in dieser Gemeinde der Philipper. Und das macht die Gemeinde froh, denn wenn sie nur einander hätten und wenn sie sich nur andauernd einander anschauen müßten, dann währe ihnen wahrscheinlich schon längst jeder Grund zur Freude verflogen! Wir sehen dieses im vierten Kapitel an dem Beispiel von Euodia & Syntyche – 4:2 – welche nicht eines Sinnes im Herrn wahren und darum den Frieden und die Freude verloren hatten, so daß Paulus sie deswegen ermahnen musste: „ Ich ermahne Euodia , und ich ermahne Syntyche, eines Sinnes zu sein in dem Herrn .“ Das Geheimniß der Einheit in der Gemeinde liegt in dem , daß alle auf Jesus schauen und sich in Ihm freuen was er unter uns tut. Barnabas war ein solcher Mann. Als er von der Gemeinde in Jerusalem nach Antioch geschickt wurde zu sehen was dort vor sich ging, da erkannte er sofort die Gnade Gottes, und er freute sich!
Diese Freude in dem Herrn ist ein ganz spezielles Geschenk Gottes an seine Kinder – seiner geliebten Gemeinde welche teuer erkauft wurde in dem Herrn Jesus Christus.
Daher muß diese Freude um alle Kosten bewahrt bleiben. Paulus sagt darum: „ Euch immer wieder daßelbe zu schreiben ist nicht lästig; euch aber macht es gewiß.’
Und wir muessen das immer wieder wissen !
Warum? Freudlose Christen sind keine gute Anzeige für das Christentum. Freudlose Christen zeigen das sie das Evangelium nicht verstanden haben. Sie haben den Ernst ihrer eigenen Sünde noch nicht erkannt und daher haben sie auch keine Erfahrung von der großen Gnade die ihnen zuteil wurde in dem Herrn Jesus Christus .
Freudlose Christen sind eine riesige Paradoxe, denn wie kann es sein das man so abgestumpft wirken kann wenn man doch solch grosse Gnade entfangen hat? Kann das sein?
Leider, ja !
Habt acht … vor Freuden Killern ! (v 2)
Paulus hat guten Grund um die Gemeinde der Philipper zu vermahnen, daß sie ihre Freude in dem Herrn nicht verlieren dürfen . Er kennt nämlich seine alten Kunden!
Er nennt sie ganz zielbewusst „die Hunde , die boesen Arbeiter , die Zerschneidung“ - ein etwas verschleierter Begriff für die gesetzlichen Juden Christen (siehe Galaterbrief) welche wie die Pharisäer für das mosaische Gesetz eintraten und damit die Gnade Gottes zunichte machten .
„Habt acht!“, mahnt Paulus . Diese Irr- Lehrer sind „Freuden Killer“ !
Habt ihr schon mal erkannt wie sehr die Freude in den anderen Religonen, den Sekten und den Kulten – den großen Irrlehren der Welt fehlt? Diese Freude fehlt aber auch unter solchen sogenannten Christlichen Gemeinden welche zum Beispiel das SOLA CHRISTUS Prinzip (oder auch die anderen SOLA’s) durch Gesetzlichkeit ersetzten wollen.
Nun aber folgen in diesen zweiten Vers einige der stärksten Worte in der Heiligen Schrift von den Lippen des Apostels . Sie sind Worte der absoluten Abscheu , Worte des Ekels - harte Worte, gerrichtet an diejenigen welche das freudenbringende Evangelium untergraben wollten!
Wie ich es schon erwähnt hatte, wahren diese Irr Lehrer wahrscheinlich die Judaisten welche lehrten das ein gläubiger Mensch ( oder ein ‘vollendeter’ – so nach 3:12 ) zu dem Werke Christi etwas hinzufügen müsste – so wie das Mosaische Gesetz, oder vor allen Dingen die Beschneidung! Die gesetzlichen Juden- Christen sahen die Heiden (die weder das Mosaische Gesetz kannten, noch die Beschneidung praktizierten) deswegen alswegen als Hunde (unreine Tiere) an ! Sie machten dabei aber einen ganz falschen Unterschied zwischen wahren und falschen Glauben. Der wahre Glauben ist nämlich nicht an das Gesetz oder an die Beschneidung gebunden , sondern an Christus und Sein Werk! So sagt Paulus zu den Galatern in dieser Hinsicht: Diese Irr Lehrer mit ihren “Christus –und- Lehren ”, haben das Evangelium so verdreht das es kein Evangelium mehr ist ! Denn Christus ist durch diese Verdrehung nicht mehre der Ton angebende – sondern das Gesetz !
Ihr wißt auch wie Paulus zu den Römern schrieb : (Röm 3:20) : “…aus dem Werken des Gesetzes kann kein Fleisch vor Ihm gerechtfertigt werden; denn durch das Gesetz kommt Erkenntnis der Sünde!“ Das Gesetz wird von Paulus nicht null und nichtig gemacht . Es ist nicht unwichtig , denn wir sehen hier, daß das Gesetz uns zum Erkenntnis der Sünde leitet. Aber das Gesetz kann uns keine Freude bereiten ! Das Gesetz kann nur dann etwas bedeuten wenn es uns zu Jesus führt . Wenn es dieses aber nicht tut , dann kann Paulus solche Leute nur in stärksten Tönen verfluchen (siehe Gal 1:8,9) , denn Gesetz zentrierte Lehrer und Lehren nehmen Jesus, unseren wahren Grund zur Freude weg !
Liebe Gemeinde – am Ende des Evangeliums steht nicht das Gesetz . Am Ende des Gesetzes steht der Herr Jesus , der größer als das Gesetz ist . Damit mache ich das Gesetz nicht überflüssig. Es tut etwas wichtiges! Es bringt uns zur Erkenntnis der Sünde. Aber wenn wir nur dabei bleiben wollen , dann bleiben wir freudlos! Und Paulus besteht darauf das wir uns in dem Herrn freuen sollen – denn die Gerechtigkeit Gottes (durch die wir von den Folgen der Sünde freigesprochen werden) kommt allein durch den Glauben an Jesus Christus ( Röm 3:21)
Diese Irr Lehrer aber missbrauchten das Gesetz in dem sie Christus auf das Abseits stellten, and das Gesetz wieder an das Ende stellten . Daher hatte Paulus recht! Diese Männer wahren böse Arbeiter, denn sie meinten das die Beschneidung für die Erlösung der Suende nötig währe. Paulus warnte die Galater das wenn sie diese Lehre weiterhin an das Evangelium hängen wollten, das Christus dann nichts nützen werde!
Warnung : Wir müssen uns zutiefst bewusst sein das solch Irr-Lehren unsere Freude im Herrn ganz schnell weg nehmen können. Wir müssen uns auch bewußst sein das solche Irr-Lehren schon viele tragische Konsequenzen mit sich geführt haben. Ihr Wort frißt um sich wie ein Krebsgeschwür und machen den Glauben etlicher Leute zunichte ! (siehe 2 Tim 2:17 – 18)
Damit wir heute aber in Gewißheit hier weggehen können, behandeln wir zum Abschluss dann ganz kurz drei Wesenszuege des Christus zentrierten Lehrers und der Lehre (siehe v.3)
(i) Wir dienen Gott im Geist: Wir dienen Gott also in der Kraft des Geistes und nicht des Fleisches. Jesus hat uns gelehrt das der Heilige Geist mit uns und in uns wohnt (Joh. 14:17)
(ii) Wir rühmen uns nur in Jesus Christus: Wir sind Christus zentriert, und alles gute was wir tun ist was Jesus in und durch uns tut . Ihm allein alle Ehre auch für die guten Werke die wir tun können.
(iii) Wir vertrauen nicht auf das Fleisch. Also wir rühmen uns nicht auf unsere Erziehung, oder auf unsere natürlichen Gaben, oder unseren Besitz oder etwa in unserer Gelehrtheit oder vielleicht in unseren Traditionen – diese Dinge machen uns leicht erheblich und solche Sachen dürfen keinen Einfluss auf unsere Lehre haben . Christus allein ist unser Ruhm.
Wenn wir das Evangelium vertuschen oder verwässern , wenn wir dazu geben wollen dann verlieren wir das Evangelium und somit auch die Freude .
Wenn wir dem Evangelium allein aber glauben dann werden wir gerechtfertigt.Wenn wir gerechtfertigt sind dann haben wir unsere Freude in dem Herrn !
Amen .
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